Baujahr: 1927

Architekt: G. W. Koch

Bauherren: Ministerialrat R. Hörner

und Karl Weber

Stilmerkmal: Stuttgarter Schule, Expressionismus

 

Der südwestdeutsche Raum wurde nach dem Ersten Weltkrieg durch die Architekten der Stuttgarter Schule geprägt. Sie war eine Stilrichtung, die zwischen
den Weltkriegen von der Architekturabteilung der Technischen Hochschule Stuttgart gelehrt und vertreten wurde. Hauptvertreter dieses Baustils waren Paul Schmitthenner und Paul Bonatz.

Dabei wurden Bauelemente des Späthistorismus auf­-
ge­nom­men und reduziert wiedergegeben. Weiterhin vertrat man eine klassisch und konservativ geprägte Bauweise.

Die Gestalt eines Bauwerks sollte aus der Konstruktion einer material- und werkgerechten Bauweise entstehen, ausgeführt in handwerklichen Traditionen und mit natürlichen Materialien.

 

Weitere Merkmale der Stuttgarter Schule

• Satteldachpflicht (auch für Nebengebäude)

• Schleppgauben

• sprossenunterteilte Fenster mit Klappläden

• Häuser mussten in Holzbauweise errichtet werden

  (Fachwerk, Block- und Tafelbau)

• Gebäude mussten verputzt oder verschalt und

  deckend gestrichen werden

• zahlreiche Richtlinien zur Wärme- und Schalltechnik

 

Paul Schmitthenner errichtete 1933 am Killesberg die Kochenhofsiedlung im Stil der Stuttgarter Schule, die als Gegenmodell zur im Bauhaus-Stil errichteten Weißenhofsiedlung von Ludwig Mies van der Rohe die traditionelle Bauweise vertreten sollte. Im Gegensatz zur Weißenhofsiedlung verlor die Kochenhofsiedlung durch Neubauten und Umbauten, für die nicht mehr die Baurichtlinien der Stuttgarter Schule galten, ihr ursprüngliches Bild.

 

 

Übrigens:

Bekanntester Bewohner des Hauses war John Cranko in den 60er Jahren.

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